Lena Geuer: Arte argentino – Ästhetik und Identitätsnarrative in der argentinischen Kunst.
Ausgewählte Arbeiten von Marta Minujín und Luis Felipe Noé.
Moderation: Katerina Valdivia Bruch, Künstlerische Leiterin von Rethinking Conceptualism: Avant-Garde, Activism and Politics in Latin American Art (1960s-1980s)
Die Monografie Arte argentino – Ästhetik und Identitätsnarrative in der argentinischen Kunst. Ausgewählte Arbeiten von Marta Minujín und Luis Felipe Noé von Lena Geuer erschien 2022 im transcript Verlag. Das Buch liefert für den deutschsprachigen Raum eine erste umfassende Studie, die den Begriff der ‚arte argentino‘ mittels postkolonialer und sinnlich-materieller Ansätze kritisch durchleuchtet. So hat die Autorin das Verhältnis zwischen Eigenem und Fremdem in Hinblick auf Identitätsnarrative in der künstlerischen Praxis sowie in der nationalen und geopolitischen Aneignung von Kunst ausführlich untersucht. Die Entstehung der ‚arte argentino‘ ist zutiefst in koloniale Machtverhältnisse verstrickt und bedarf einer postkolonialen Analyse. Künstlerische Arbeiten, wie jene von Marta Minujín und Luis Felipe Noé, die unter dem Begriff ‚argentinische Kunst‘ zusammengefasst werden und ihn wesentlich gestalten, verlangen jedoch nach einer ästhetischen Verhandlung.
In den 1960er und 1970er Jahren lebten Marta Minujín und Luis Felipe Noé in den internationalen Kunstmetropolen Paris und New York, bevor sie in den 1980er Jahren nach Buenos Aires zurückkehrten. Die Künstler:innen haben die global vernetze Kunstrezeption ab den 1960er Jahren durch ihre Arbeiten mitgestaltet und nachhaltig geprägt. Vor dem Hintergrund der Global Art History widmet sich die Studie auch eurozentrischen Narrative in der Kunstgeschichtsschreibung, die durch das Potenzial der ‚arte argentino‘ dekonstruiert und in transkulturelle Erzählungen transformiert
werden konnten.
Biografie der Autorin:
Dr. Lena Geuer ist Kunsthistorikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Musik der TU Dresden und lehrt transkulturelle Kunstgeschichte mit einem Schwerpunkt auf moderner und zeitgenössischer lateinamerikanischer Kunst. Sie promovierte im Rahmen des Graduiertenkollegs " Materialität und Produktion" an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über die
argentinische Kunst. In ihrem Habilitationsprojekt untersucht sie das Konzept des Verzichts und dessen ästhetische Bedeutung an der Schnittstelle von Kunst und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit Ömer Alkin gab sie den Sammelband Postkolonialismus and Postmigration (2022) heraus. Ihr Buch Arte Argentino: Ästhetik und Identitätsnarrative in der argentinischen Kunst. Ausgewählte Werke von Marta Minujín und Luis Felipe Noé ist im August 2022 im transcript Verlag erschienen.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, mit einer kurzen Einführung in spanischer Sprache.
El encuentro será en idioma alemán con una breve introducción en español.